Die knapp 24.000 Quadratkilometer große dänische Halbinsel, die mit dem deutschen Festland verbunden ist, nennt sich Jütland. Eingerahmt wird Jütland von der Nordsee, dem Skagerrak, dem Kattegat und von dem kleinen Belt. Die 7.000 Kilometer lange Küste hat richtig viel zu bieten und lädt zu tollen Erkundungstouren und Ausflügen ein.

Süden

Südjütland erwartet dich mit entspannten Nachmittagen am kilometerlangen Sandstrand, mit Spaziergängen durch die traumhaft schönen Dünen, mit den idyllischen Nordseeinseln Rømø, Mandø und Fanø oder mit einem Surfkurs. Vor allem die Nordseeküste ist bekannt für die tosende Brandung und den kräftigen Wind. Wir haben sogar Bäume gesehen, die hier windschief wachsen. Die Ostseite ist wesentlich ruhiger mit einem Meer ohne hohe Wellen und fast windstillen Stränden.

Mitte

In Mitteljütland sind es vor allem die beiden Fjorde Ringkøbing Fjord und Nissum Fjord mit den schmalen Landbrücken direkt an der Nordseeküste, die mächtig Eindruck hinterlassen. Links und rechts das Wasser und dazwischen ein schmaler Streifen aus feinstem Sand und hohen Dünen – traumhaft schön! Mittendrin immer wieder kleine Küstenörtchen mit Häfen, Schiffen und gemütlichen Sträßchen.

Norden

Am faszinierendsten ist für uns Nordjütland mit dem beeindruckenden Nationalpark Thy, mit der einmaligen Rubjerg Knude Wanderdüne mit Steilküste und einem versandeten Leuchtturm und mit dem nördlichsten Punkt Dänemarks, an dem die Nordsee auf die Ostsee trifft. Nordjütland ist von großen Buchten und Fjorden zerklüftet, sodass man immer wieder Brücken überquert oder auf Fähren angewiesen ist. Außerdem gibt es hier den Nordseeort Klitmøller oder auch „Cold Hawaii“ genannt mit pazifikähnlichen Wellen. Das ist DER Surfer-Hotspot Dänemarks mit mehreren Wettbewerben pro Jahr, darunter auch der Cold Hawaii PWA World Cup mit den 32 besten Surfern der Welt.

Das klingt doch nach einem richtig tollen Reiseziel, oder? Wir waren jedenfalls schwer begeistert und würden jederzeit wieder herkommen, um noch mehr von Jütland zu entdecken, denn wir haben natürlich noch lange nicht alles gesehen. Zehn total schöne und völlig verschiedene Fleckchen stelle ich dir jetzt mal genauer vor.



Die Nordseeinsel Rømø – das Badeparadies von Jütland

Nur knapp 3 Kilometer nördlich von Sylt liegt die dänische Wattenmeerinsel Rømø. Vor allem der kilometerlange, befahrbare Sandstrand macht die Insel so berühmt. Um diesen schönen Ort zu erreichen, musst du übrigens erst mal über einen 9 Kilometer langen Damm durchs Wattenmeer fahren. Dann geht’s immer weiter gerade aus und schließlich landest du mit deinem Auto auf dem Lakolk Strand. Aber aufpassen, dass du dich nicht im Sand fest fährst. Wir parkten also unseren Bulli auf dem Sandstrand, klappten das Aufstelldach aus und machten erst mal ein Mittagsschläfchen mit Meeresrauschen und Blick aufs Wasser – besser geht’s kaum!

Nach dem Entspannen am Strand kannst du in den traumhaft schönen Dünen spazieren gehen oder einen Drachen steigen lassen. Der Lakolk Strand ist übrigens der breiteste Strand in ganz Nordeuropa! Die Insel Rømø ist auch ein toller Ort für die Vogelbeobachtung. Hier in der Gegend gibt es nämlich ein ganz besonders tolles Schauspiel, das sich „Schwarze Sonne“ nennt. Vor allem im Frühling und Herbst versammeln sich 500.000 bis 1 Million Stare. In riesigen Gruppen bilden die Vögel dann spektakuläre Formationen am Himmel bei Sonnenuntergang.

Auf Rømø gibt es auch die Möglichkeit, an einer geführten Wattwanderung teilzunehmen. Auch der dänische Teil des Wattenmeers gehört mittlerweile zum UNESCO Weltnaturerbe. Bei Ebbe kann man hier erstaunliche, kleine Lebewese ausfindig machen und ganz viel über das sensible Ökosystem lernen. Die Artenvielfalt ist hier richtig groß. Du triffst auf Fische, Algen, Krebse, Vögel, Muscheln oder natürlich auch den berühmten Wattwurm.

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Der Lyngvig Fyr auf der Holmsland-Düne

Fährst du die Küstenstraße 181 weiter in Richtung Norden, gelangst du zu einer Nehrung, die die Nordsee vom Ringkøbing Fjord trennt. Das ist die 30 Kilometer lange Holmsland-Düne. In der Nähe des Hafenstädtchens Hvide Sande befindet sich die beliebteste Sehenswürdigkeit dieser Gegend, der Leuchtturm Lyngvig. Du kannst dein Auto direkt hier auf dem Parkplatz abstellen. Der Lyngvig Fyr steht auf einer 17 Meter hohen Düne und ist 38 Meter hoch. Er wurde 1906 als Signallicht für Schiffe errichtet, da wenige Jahre zuvor an dieser Stelle ein Dampfer strandete und dabei 24 Seefahrer ums Leben kamen.

Du kannst den Leuchtturm das ganze Jahr über besichtigen und die 228 Stufen bis zur Aussichtsplattform nach oben steigen. Von hier hast du eine tolle Aussicht über die Nordseeküste, die bewachsenen Dünen und den langen Sandstrand, über die Heiden und Wiesen und über den Fjord Ringkøbing. Der Eintritt zum Leuchtturm kostet rund 7 Euro für Erwachsene. Kinder haben freien Eintritt.


Die Bøvling-Düne am Nissum Fjord

Weiter geht’s nach Norden der Küste entlang bis wir die nächste Nehrung erreichen, diesmal zwischen Nissum Fjord und Nordsee. Auf der 8 Kilometer langen, schmalen Bøvling-Düne findest du immer wieder Parkbuchten am Straßenrand. Anhalten, aussteigen, mal eben über den feinen Sandberg schlittern und schon bist du am Meer.

Jetzt noch ein kleiner Exkurs in die dänische Landeskunde: Wusstest du, dass es einen Begriff für etwas typisch dänisches gibt? Etwas, das gemütlich, heimelig, klein aber fein, behaglich, niedlich oder kuschelig ist, nennt man in Dänemark hyggelig. So wird den Dänen also nachgesagt, dass sie ein besonders großes Bedürfnis nach einer angenehmen Wohlfühl-Atmosphäre und Geborgenheit haben. Während unserer Dänemark-Reise kam auch mir das Wort immer wieder in den Kopf, denn tatsächlich strahlt das Land irgendwie Gemütlichkeit aus. So stelle ich mir auch den Herbst in einem dänischen Ferienhaus vor. Eine kuschelige Decke vor dem flackernden Kamin mit mollig-warmen Stricksocken, eine heiße Tasse Kakao und draußen tobt der Sturm übers Meer und durch die Dünen. Einfach hyggelig!


Der Grisetå Odde Fyr an Jütland’s Oddesund Brücke

Zwischen den beiden Gewässern Nissum Bredning und Venø Bugt führt die Oddesund Brücke vom Festland im Norden Jütlands zur Halbinsel Thyholm. Und genau hier steht der Leuchtturm von Grisetå Odde. Gefunden haben wir dieses malerische Fleckchen ganz zufällig bei einem Päuschen in der Abenddämmerung. Und der Zufall führt uns ja oftmals zu den schönsten Orten. Und dieser Ort ist wirklich magisch – sieh selbst!


Tipp: Reiselektüre für Dänemark

Als kleinen Vorgeschmack auf deine Reise kann ich dir die folgenden Dänemark-Bücher empfehlen mit tollen Geheimtipps, traumhaften Impressionen und lustigen Anekdoten:

Erschienen im Januar 2021
‎Bruckmann Verlag
192 Seiten

Erschienen im Oktober 2016
‎Bastei Lübbe Verlag
288 Seiten

Erschienen im Mai 2021
‎Reise Know-How Verlag
348 Seiten

Extra-Tipp

Glücksorte in Jütland: Fahr hin und werd glücklich
von Sibille Fuhrken

„Das Land, in dem Nord- und Ostsee sich treffen, Sternschnuppen köstlich schmecken und Berge himmlisch sind, verzaubert seine Besucher vom ersten Augenblick an. Zwischen Erlebniskunst in Aalborg, gemächlicher Schiffspassage im Limfjord und Slow-Food auf Samsø springt der dänische Funke Leichtigkeit sofort über. Wo Leuchttürme verschoben werden und Kaffeetafeln aus 14 Kuchen bestehen, kommt das Glück wie eine sanfte Meeresbrise daher. […]“


Die Hafenstadt Lemvig am Limfjord

Im Nordwesten Jütlands befindet sich das 7.000-Seelen-Örtchen Lemvig. Die Stadt liegt an der südlichen Küste des Limfjords und hat einen richtig hübschen Hafen mit süßen, skandinavischen Häuschen und einem tollen, maritimen Flair. Wenn du über den Heldumvej zum Hafen fährst, schlängelt sich die Straße über eine Serpentine nach unten und du hast eine fantastische Aussicht auf Lemvig und den Fjord.

Am Hafen gibt es außerdem ein paar Restaurants, einige Verkaufsstellen für Fisch und Meeresfrüchte, öffentliche Toiletten, ein Geschäft für Outdoorkleidung und –ausrüstung und eine richtig tolle Streetfood-Bude mit einem Steinofen. Bei eGastro Streetfood gibt‘s eine tolle Auswahl an Pizza, Feinschmeckerbrötchen, leckere Drinks und Kaffee, außergewöhnliche Eis-Spezialitäten und viele andere Leckereien.


Nationalpark Thy in Jütland

Eines meiner absoluten Top-Highlights in Dänemark ist dieser unvergleichlich schöne Nationalpark an der Nordseeküste im Nordwesten von Jütland. Vielleicht gefällt mir dieser Ort auch deshalb so gut, weil wir dort den schönsten Übernachtungsspot unserer gesamten Dänemark-Reise gefunden haben. Wir konnten unseren Bulli nämlich auf einem kleinen Parkplatz zwischen hohen Dünen abstellen. Und so hatten wir beim Abendessen und beim Frühstück einen zauberhaften Blick auf Sandberge und die Nordsee. Und nachts haben uns das Meeresrauschen und der Herbstwind in den Schlaf geschaukelt. Ich glaube, ich werde dieses einsame Plätzchen nie vergessen. Genau solche Erinnerungen machen das Reisen für mich einfach so wertvoll und unbezahlbar.

Der Nationalpark Thy wurde 2008 offiziell eröffnet und umfasst eine Fläche von 24.370 Hektar. Die Landschaft ist geprägt von endlosen Stränden, von Dünen und Heiden, von Wäldern und über 200 Seen. Es gibt einen großen Bestand an Rothirschen und ein großes Schutzgebiet für Kraniche, Sumpfohreulen, Seeadler und viele andere Vögel. Auch der niedliche Fischotter fühlt sich in den sauberen Seen pudelwohl. Außerdem sind Seehunde an den Küsten des Nationalparks zuhause. Vor allem auf den Sandbänken von Krik Vig strecken sie nach der Fischjagd ihre Bäuche in die Sonne.

Tipp: Die besten Tierbeobachtungspunkte sind Svaneholmhus (Robben und Vögel), Isbjerg (Hirsche und Rehe) und der Steilhang bei Saarup (Kraniche, Zugvögel und Hirsche). Außerdem gibt es Vogeltürme und Leuchttürme mit einer guten Aussicht für Tierbeobachtungen.


Der Leuchtturm von Rubjerg Knude

Unsere Reise geht immer weiter Richtung Norden. Von der Straße 55 biegen wir links ab in den Lønstrupvej, der schließlich in den Rubjergvej übergeht. Nach etwa 5 Minuten erreichen wir den Parkplatz des Rubjerg Knude Fyr. Von hier aus geht es auf einem Sandweg zu Fuß weiter bis wir nach einem Kilometer einen der schönsten Leuchttürme Jütlands erreichen.

Dieser Leuchtturm ist übrigens absolut einzigartig. Und wieso? Er ist gewandert! Glaubst du nicht? Oh doch! Und das geschah so: Im Jahr 1900 wurde der Rubjerg Knude Fyr an der dänischen Küste hinter einer 2-3 Meter hohen Düne erbaut. Doch der starke Nordseewind wurde unterschätzt und die Düne von Rubjerg Knude wuchs immer weiter, bis sie schließlich eine Höhe von 50 Metern erreichte. So konnte der Leuchtturm vom Meer aus nicht mehr gesehen wurde und der Betrieb wurde 1968 eingestellt. Die Düne wuchs auf bis zu 70 Meter an und begann durch den anhaltenden Wind zu wandern. Alle Versuche, den Sand festzuhalten, scheiterten und so wurde die Rubjerg Knude Wanderdüne in den 90er-Jahren zum Naturschutzgebiet ernannt. Seither darf der Sand wandern, wohin er möchte und dadurch hat die Düne den Leuchtturm im Jahr 2012 einmal vollständig passiert.

Und plötzlich stand der Turm nur noch 8 Meter vom tosenden Abgrund entfernt. Um den Absturz zu verhindern, begann die dänische Regierung am 14. August 2019 mit der Versetzung des Turms mit Hilfe von Kränen und überdimensionalen „Rollschuhen“. Seit dem 22. Oktober 2019 steht er schließlich 80 Meter weiter im Landesinneren und kann wieder gefahrlos besichtigt werden. Was für eine einmalige Geschichte, oder?


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Jütland: Wo die Nordsee auf die Ostsee trifft

Der oberste Punkt von Dänemark ist die Stadt Skagen. Mit dem größten Fischereihafen des Landes und fast 8.000 Einwohnern ist die nördlichste Stadt Dänemarks sehr berühmt. Am bekanntesten ist jedoch das letzte Stückchen von Dänemark, nämlich die Sandbank Grenen, wo die Nordsee mit deutlich erkennbarem Wellengang auf die Ostsee trifft. Besser gesagt trifft hier Skagerrak auf Kattegat, so sind die genauen Meeresgebiete von Nord- und Ostsee benannt. Wegen den unberechenbaren Strömungen ist das Baden hier verboten. Die Landzunge ist auf Grund dieser Strömungen und der starken Winde in den letzten 6.000 Jahren um unglaubliche 20 Kilometer in nordöstliche Richtung gewachsen.

Grenen

… ist ein wunderschönes Ausflugsziel in Jütland. Du kannst hier kilometerlange Strandspaziergänge machen und falls dich die Beine mal nicht mehr tragen, gibt es noch den „Sandwurm“, der seit über 50 Jahren Touristen vom Parkplatz an den Strand befördert. Grenen ist ein Naturschutzgebiet und überall stehen Hinweisschilder, die den richtigen Umgang mit den Robben erklären. Es ist nämlich sehr wichtig, den Tieren nicht zu nahe zu kommen, vor allem wenn Jungtiere dabei sind. Du solltest mindestens 50 Meter Abstand halten. Also bringe ein Fernglas mit oder eine Kamera mit Teleobjektiv und los geht die Entdeckungstour.

Wir haben unseren Bulli auf dem Grenen-Parkplatz abgestellt, unseren Rucksack gepackt und sind losgewandert. Bis zum Treffpunkt von Nord- und Ostsee ist es etwas mehr als 1 Kilometer. Also laufen wir gemütlich am Strand entlang und Meter für Meter verlieren wir die Hoffnung, die niedlichen Kerlchen zu finden. Wir waren fast schon ein bisschen enttäuscht, da erblickten wir sie plötzlich am Horizont, genau am letzten Fleckchen der Sandbank: eine neunköpfige Robbenfamilie! Süßer, entzückender und putziger geht’s kaum!

Ein weiteres Highlight in Skagen ist die größte Wanderdüne Dänemarks, die Råbjerg Mile. Diese ist über 40 Meter hoch und umfasst eine Fläche von 120 Hektar. Da in Skagen der Wind aus westlicher Richtung weht, bewegt sich die Råbjerg Mile jedes Jahr um 15 Meter nach Osten. Nach den aktuellen Hochrechnungen wird die Wanderdüne etwa im Jahr 2130 die Landstraße 40 bedecken und weitere 30 Jahre später in der Ostsee versickern.


Die Hirsche vom Vejle Fjord

Unsere Reise geht weiter an der Ostküste entlang in Richtung Süden. Nach 3 Stunden Fahrt erreichen wir ein riesiges rotes Holztor mit Gitterstäben am Boden. Ein großes Schild mit der Aufschrift Dyrehaven verrät, dass wir in einen Tierpark fahren. Mit dem Auto? Kostenlos? Wir wissen nicht genau, was uns erwartet und irgendwie fühlt es sich ein bisschen an wie die Einfahrt in den Jurassic Park. Völlig ahnungslos fahren wir erst Mal durch einen wunderschönen Wald mit hohen Laubbäumen. Die Sonne blitzt immer wieder durch das dichte Blätterdach und verleiht dem ganzen Erlebnis eine noch mystischere Stimmung. Etwa in der Mitte des Parks sehen wir sie am Hang einer Waldlichtung, das ganze Hirschrudel. Als dann noch ein schneeweißer Damhirsch im grünen Dickicht auftaucht, muss ich mir die Augen reiben. Vielleicht sind wir doch in einem Märchenwald gelandet?

Im Wald gibt es auch ein paar Parkbuchten, um das Auto abzustellen und eine Runde spazieren zu gehen. Wunderschön, die Hirsche so ungestört zu sehen und aus der Nähe beobachten zu können.

Dein Besuch im Hirsch-Park

Auf einer Fläche von über 30 Hektar leben etwa 50 Damhirsche und 10 Sikahirsche. Die Tiere können sich hier entfalten wie in freier Natur. Nur hin und wieder bringt ein Förster Futter. Das ungewöhnliche ist eben, dass Spazierwege und eine Straße (mit Tempolimit 40 km/h) durch das Gelände führen, sodass man unterwegs den Hirschen begegnen kann. Durch die Gitterstäbe im Straßenbelag bei den Toren bleiben die Tiere in dem vorgesehenen Bereich. Solche „Tiergrenzen“ kennt man zum Beispiel auch von Island, wo die Schafe in bestimmten Zonen bleiben sollen oder auf Almen, um die Kühe in einem genauen Gebiet zu halten.

Insgesamt ist der Hirschpark ein richtig tolles Ausflugsziel, da die Tiere total viel Platz haben und ein
sehr natürliches Leben im Rudel führen können. Vor allem Tierliebhaber und Tierfotografen kommen hier voll auf ihre Kosten, denn wo kann man Hirsche so nah erleben und ganz ohne störende Zäune beobachten und fotografieren?


Die alte Seehandelsstadt Vejle in Jütland

Die Stadt Vejle liegt direkt an der Autobahn E45 in der Nähe des Kleinen Belt. Im Jahr 1257 wurde Vejle erstmals erwähnt. Doch erst 600 Jahre später gewann das Städtchen durch die Eröffnung des neuen Hafens immer mehr an Bedeutung. Der Handel mit anderen Hafenstädten wurde angekurbelt und mit dem Anschluss an das Eisenbahnnetz 1868 konnten nun auch auf dem Landweg Güter exportiert werden. Heute hat Vejle über 50.000 Einwohner und liegt damit an der 13. Stelle der größten Städte Dänemarks.

Vejle’s gemütliche Fußgängerzone umfasst die Søndergade, die Torvegade, die Nørregade und die Vestergade mit vielen verschiedenen Geschäften, Cafés und Restaurants. Am Vejle Midtpunkt hängen von April bis Oktober kunterbunte Schirme über der Straße. In der Enghavevej gibt es ein paar kostenlose Parkplätze (Achtung! Parkscheibe benutzen!), um dein Auto abzustellen.

Wer sich für Wikinger interessiert, ist hier genau richtig, denn die Jelling-Monumente befinden sich nur 15 Minuten von Vejle entfernt. Diese sind die bedeutungsvollsten Wikinger-Denkmäler Europas und gehören seit 1994 zum UNESCO Welterbe. Und hier die Geschichte dazu: Im Jahr 965 kommt der Wikingerkönig Harald nach Jelling und lässt dort in einen Runenstein meißeln, dass er nicht mehr den nordischen Göttern folgt. Stattdessen bekennt er sich zum Christentum: „König Harald errichtete dieses Grabmal für Gorm, seinen Vater, und Thyra, seine Mutter. Harald, der ganz Dänemark und Norwegen gewann und die Dänen zu Christen machte.“ Der Runenstein von Harals Vater trägt diese Inschrift: „König Gorm errichtete dieses Totenmal für seine Gattin Thyra, Dänemarks Zierde.“ Hier wird der dänische Ländername zum ersten Mal genannt, damit gilt der Runenstein als Geburtsurkunde Dänemarks.


Jütland Fazit

Hach, wie schön ist Dänemark! Wir hätten vor ein paar Wochen nicht für möglich gehalten, wie sehr uns Jütland gefällt. Für Strandliebhaber ist die dänische Halbinsel mit den traumhaften Dünen und den endlosen Sandstränden natürlich der absolute Knaller. Aber! Wie du gesehen hast, kann Jütland so viel mehr. Ich hätte nicht erwartet, dass es auch so zauberhafte, grüne Wälder gibt und sogar Hirsche und Fjorde! Natürlich sind die Küsten nicht so steil wie in Norwegen, aber Fjorde sind eben Fjorde und die sind auch in Dänemark grandios. Als Grundregel für Jütland gilt: Verlasse die Autobahn! Denn hier gibt es am Straßenrand nur Wiesen und Felder. Fahre unbedingt der Küste entlang, hier erwartet dich die wahre Schönheit Dänemarks.

Noch was Interessantes zum Schluss: Die dänische Flagge heißt Dannebrog. Sie ist die älteste Flagge der Welt. Vor über 800 Jahren tauchte sie 1219 in der dänischen Schlacht um die Stadt Tallin zum ersten Mal auf. Für den richtigen Gebrauch der Dannebrog gibt es übrigens eine 64-seitige Anleitung. Dort steht zum Beispiel, wie und wann die Flagge gehisst werden darf. Die beiden eigenständigen Gebiete des dänischen Königreichs haben eigene Flaggen, nämlich die Färöer seit 1959 und Grönland seit 1985.


Noch nicht genug von Dänemark? Hier geht’s weiter!


Warst du auch schon mal in Jütland unterwegs und hast weitere schöne Ausflugstipps? Dann schreib mir doch gerne in den Kommentaren!


Offenlegung: Wir haben die komplette Reise selbst bezahlt.

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5 Kommentare

  1. Liebe Marielle,

    ich habe letzte Woche eine ziemlich ähnliche Tour gemacht und war von Dänemark genauso begeistert. Bei dem Artikel bekomme ich Lust, direkt wieder loszufahren… Für einen nächsten Besuch solltest du auch noch Aarhus und Aalborg einplanen, sehr coole Städte!

    Liebe Grüße
    Britta

    1. Liebe Britta,

      das ist ja ein toller Zufall! Ich könnte auch sofort wieder ins Auto steigen und hochfahren!
      Für die Städte hat es uns leider nicht mehr gereicht. Auch die Wanderdüne Råbjerg Mile und die Jelling-Monumente haben wir leider zeitlich nicht mehr hingekriegt. Dafür waren wir noch in Kopenhagen und Umgebung. Da fange ich heute mit dem nächsten Blogartikel an.
      Aber nächstes Mal möchte ich dann unbedingt noch den Rest anschauen! 🙂

      Liebe Grüße!
      Marielle

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