Die Organisation APPC Panamá (Asociación Panamericana para la Conservación) ist ein Naturschutzverband in Panama, welcher kranke, verletzte und verwaiste Tiere rettet und aufpäppelt. Viele Tiere dürfen auch über lange Zeit in den Schutzzentren der APPC bleiben, bis sie wieder ausgewildert werden können. Die Organisation hat auch ein breites Bildungsangebot, welches Umweltbewusstsein und die Wichtigkeit des naturverbundenen Handelns näherbringt.

Seit 2005 hat APPC mehr als 5.000 Tiere gerettet und rund 95 % wieder in ihrem natürlichen Lebensraum angesiedelt. Abholzung und die Modernisierung Panamas sind die größten Gefahren für Faultiere und andere Waldbewohner. Daher ist es der Schwerpunkt der Organisation, die am stärksten bedrohten Tierarten in Panamas Regenwald zu schützen. Ein besonders niedliches Schutzzentrum der APPC haben wir besucht und unter die Lupe genommen: das Faultier-Krankenhaus.



Der Erfinder der Langsamkeit

Zuallererst einige Worte zum Hauptdarsteller dieses Artikels, denn wir haben uns beim Besuch der Baumbewohner so richtig verliebt. Die Kerlchen sind so gemütlich und lustig, dass man sie einfach mögen muss!

Das Leben eines Faultiers

Energie sparen – das ist ihr Lebensmotto. Um im relativ nährstoffarmen Regenwald zurecht zu kommen, hat sich das Faultier etwas einfallen lassen. Es schaltet ein paar Gänge runter und verlangsamt seinen Stoffwechsel enorm im Vergleich zu anderen Säugetieren. So reichen die gehaltlosen Blätter und Knospen als Nahrung aus, um gut über die Runden zu kommen. Auch die Körpertemperatur beträgt höchstens 33 °C, was ebenfalls Kraft einspart. Und ansonsten heißt es natürlich, so langsam wie möglich bewegen und so viel wie möglich rumhängen. Im Faultier-Krankenhaus haben wir gelernt, dass Faultiere sogar langsamer sind als Schildkröten!

Grundsätzlich sind Faultiere Einzelgänger. Sie verbringen fast ihr ganzes Leben auf dem Baum, hier paaren sie sich auch und gebären ihr Jungtier. Die Neugeborenen klammern sich nach der Geburt im Fell der Mutter fest und bleiben hier neun Monate lang.

Höchstens für den Toilettengang verlässt das Faultier mal den Baum, allerdings nur manche Faultierarten, denn auf dem Boden sind die Tiere sehr unbeholfen. Sie können sich nicht auf allen Vieren fortbewegen und robben umständlich durch das Unterholz. Dann sind sie natürlich leichte Beute für Raubtiere. Also lieber oben bleiben!


Faultierarten

In Panama kommen drei verschiedene Faultierarten vor:

Das Hoffmann-Zweifingerfaultier wird 60 bis 80 cm groß und 4 bis 8 kg schwer. Das Fell ist bräunlich-gelblich gefärbt und das Gesicht ist grundsätzlich heller als der Körper. Dieser Artgenosse kommt in Honduras, Nicaragua, Costa Rica, Panama, Kolumbien, Venezuela, Ecuador, Peru, Brasilien und Bolivien vor. Das Hoffmann-Zweifingerfaultier ist ein strikter Vegetarier und ernährt sich von Blättern, Knospen, Früchten und Blüten. Wie der Name schon sagt, hat das Zweifingerfaultier zwei Krallen an den Vorderfüßen (hinten sind es übrigens bei allen Faultierarten drei). Seinen Namen hat das Hoffmann-Zweifingerfaultier von dem deutschen Naturforscher Karl Hoffmann.


Das Braunkehl-Faultier gehört zu den Dreifingerfaultieren. Somit hat es an jedem Fuß drei Krallen. Diese Faultierart wird 50 bis 60 cm groß und 3 bis 5 kg schwer. In ihrem optischen Erscheinungsbild unterscheiden sie sich von den Zweifingerfaultieren. Ihr Gesicht ist deutlich flacher und sie haben einen dunkel gefärbten Augenstreifen. Das restliche Gesicht hat eine helle Fellfarbe, der Körper ist dunkler. Das Braunkehl-Faultier ernährt sich zu 99 % von Blättern. Die Verbreitung erstreckt sich über weite Teile Süd- und Mittelamerikas. Namensgebend ist ein brauner Fellfleck an der Kehle.


Erst im Jahr 2001 wurde das Zwergfaultier entdeckt, das nur auf der Insel Escudo de Veraguas an der Nordküste Panamas vorkommt. Aus diesem Grund ist es bislang wenig erforscht und vom Aussterben bedroht. Die aktuelle Populationsgröße wird auf 500 bis 1.500 geschätzt. Das Zwergfaultier gehört zur Familie der Dreifingerfaultiere und sieht dem Braunkehl-Faultier sehr ähnlich, nur eben kleiner. Sie werden 48 bis 53 cm groß und 2 bis 3 kg schwer. Beobachtungen zufolge ernährt sich das Zwergfaultier ebenfalls vorwiegend von Blättern.



Das Faultier-Krankenhaus

Eines der Hauptziele von APPC war die Errichtung eines Krankenhauses für Faultiere, um dutzende verwaiste Jungtiere irgendwann wieder in die Natur entlassen zu können. Die Kleinen werden von den Fachkräften der Organisation, aber auch von Freiwilligen, von Hand aufgezogen und versorgt. Ohne die Pflege und das anschließende Auswilderungsprogramm hätten die Tiere keine Überlebenschance.

Die meisten geretteten Faultiere können innerhalb von 72 Stunden an einem sicheren Platz im Regenwald wieder freigelassen werden. Jungtiere ohne Mutter oder verletzte Tiere brauchen aber besondere Fürsorge. So bleiben die gemütlichen Waldbewohner nicht selten 6 bis 12 Monate im Faultier-Krankenhaus und bekommen eine umfangreiche Rehabilitation. Hier werden sie gesund gepflegt und lernen das Überleben in der Wildnis.

Jungtiere zwischen 0 und 6 Monaten erhalten spezielle Flüssignahrung, ergänzt mit zarten Pflanzenknospen und Blättern aus dem Regenwald. Gefüttert werden die Kleinen alle vier Stunden, von 6 Uhr morgens bis 11 Uhr nachts. In der Zwischenzeit werden sie warm gehalten und können fern von Lärm und Stress wachsen und gedeihen.


Volunteer

Wer Tiere liebt und der Organisation APPC helfen möchte, kann sich für das Volunteer-Programm bewerben (Verpflegung und Unterkunft werden nicht angeboten).

Das sind die Anforderungen:

  • Du solltest mindestens für den Zeitraum von einem Monat zur Verfügung stehen.
  • Du solltest bereit sein, mindestens 4 Stunden pro Tag und 4 Tage pro Woche bei APPC zu arbeiten.
  • Du musst mindestens 18 Jahre alt sein.
  • Du benötigst eine gültige Krankenversicherung für Panama.
  • Du solltest mindestens eine private oder berufliche Qualifikation vorweisen können.
  • Du benötigst Grundkenntnisse in Englisch und Spanisch.
  • Du brauchst ein Visum oder eine Aufenthaltserlaubnis.

Das sind die Aufgaben:

  • Mahlzeiten der Tiere zubereiten
  • Gehege und Arbeitsbereiche reinigen
  • Unterstützung beim Umgang mit den Wildtieren
  • Die Besucher durch das Faultier-Krankenhauses führen
  • Beim Bildungsangebot des APPC mitwirken und den Unterricht gestalten
  • Andere Tätigkeiten, die im Zusammenhang mit der Rettung und Rehabilitation von Wildtieren anfallen

Tierpatenschaft

Die Panamerican Conservation Association bietet zur finanziellen Unterstützung der Naturschutzorganisation außerdem auch Patenschaften für Tiere an. Jährlich werden dadurch über 450 Tiere in Panama gerettet und gepflegt.

Eines dieser sechs Tiere kann man durch eine Spende unterstützen. Im Anschluss erhält man per Mail ein „Adoptionszertifikat“.


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Offenlegung: Wir bezahlten die komplette Reise selbst.

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