Ein neues Jahr beginnt: Neue Ideen, große Motivation, ganz viel Hoffnung und so viel Mut, wie nach einem Jahr 2020 eben möglich ist. Der Januar hat ganz schön was zu bieten, 2021 ist vielversprechend und ich will so richtig durchstarten. Und ganz anders als in den letzten 10 Jahren hatte der Jahresstart für mich ein kleines Wunder im Gepäck – ein Winterwunder zuhause! So viel Schnee, wie in den vergangenen drei Wochen, habe ich schon so lange nicht mehr gesehen. Die Schwäbische Alb – für mich also eine kleine Wiedergutmachung für die geplatze Finnland-Reise über Weihnachten. Denn an ein paar Tagen hatten wir zuhause so viel Schnee, dass die Straßen tatsächlich nicht mehr befahrbar waren. Wir waren eingeschneit! Keine Chance, dem Winter zu entkommen. Auch mal schön! Der reine Wahnsinn, was für eine Kraft unsere Natur doch hat!

Irgendwie bringt dieser traumhafte und einzigartige Winter ein Gefühl mit sich, als würde im neuen Jahr etwas ganz tolles auf mich warten. Und vielleicht habe ich gestern schon einen ganz unerwarteten, winzigen Schritt zum ganz großen Traum gemacht… Aber dazu irgendwann anders mehr. 🙂 Zurück zum Winterwonderland, ich möchte dir unbedingt zeigen, WIE schön der Winter auf der Schwäbischen Alb sein kann. Los geht’s!


Heimat

Erst einmal eine kleine Entschuldigung vorne weg. Ich werde in diesem Beitrag leider keine genauen Ortsangaben nennen. Wir haben hier im Zollernalbkreis nämlich dieses Jahr ein großes Problem mit dem Winter-Tourismus. Natürlich ist es ja ganz klar, dass die Menschen in dieser schwierigen Zeit einfach raus wollen und das Leben genießen möchten. Dazu kommt der märchenhafte Schnee, der ein Feeling von Skiurlaub und alten Zeiten mit sich bringt. Die Schattenseite sind jedoch völlig überlaufene Wanderwege und Loipen, wo der Mindestabstand nicht mehr möglich ist. Zudem sind die Parkplätze so voll, dass Einfahrten und ganze Straßen zugeparkt werden. Und zu guter Letzt leiden natürlich auch die Natur und die heimischen Wildtiere unter so vielen Besuchern.

Ich habe nun das große Glück, dass ich genau in diesem Wintertraum zuhause bin. Darum lasse ich das Auto stehen und erkunde meine Heimat zu Fuß. Dabei entdecke ich einsame Gegenden mit ganz viel Abstand zu Mensch und Tier und mit ganz viel Ruhe.

Trotzdem möchte ich dich teilhaben lassen an einem atemberaubenden Winter in Deutschland. Unsere Heimat kann so schön sein, dass es sich auf jeden Fall lohnt, die tolle Landschaft mit allen Sinnen zu erleben. Augen zu, tief einatmen, die eisige Kälte spüren und einfach nur den Moment genießen. Früher dachten viele, das geht nur auf Reisen. Falsch gedacht! Das geht auch daheim! Und Schnee gibt es diesen Winter bestimmt nicht nur auf der Schwäbischen Alb, sondern an ganz vielen Orten in Deutschland. Also schau doch einfach mal, was du vor deiner Haustür sehen und entdecken kannst.


Die „Schneebombe“

Nachdem die Landschaft in den ersten beiden Januarwochen mit 10 bis 20 Zentimeter Schnee bepudert wurde, zeigte uns der Winter dann mal so richtig was er kann. In der Nacht vom 13. auf den 14. Januar kündigte eine amtliche Unwetter-Warnung der Stufe 3 an, dass da etwas Großes auf uns zukommt. Die sogenannte „Schneebombe“ sollte Deutschland erreichen, wie die Wetterfront in den Medien genannt wurde. Und genau so kam es auch. Das Tief Dimitrios (der griechische Vorname trügt an dieser Stelle ein bisschen) fegte mit bis zu 60 Zentimeter Neuschnee am Donnerstag, den 14. Januar, über uns hinweg.

In vielen Regionen Deutschlands wurde der Straßenverkehr ganz schön ruhig und abends ging bei uns dann gar nichts mehr. Die Räumfahrzeuge kamen nicht mehr hinterher und wir mussten mein Auto nach mehrstündigem Kampf mit der weißen Pracht unten im Dorf stehen lassen. Nach Hause ging’s dann nur noch zu Fuß. Jetzt bin ich 31 Jahre alt und das hab ich tatsächlich bisher noch nicht erlebt. Natürlich ein bisschen umständlich, wenn man nicht in der Stadt wohnt und darum auf das Auto angewiesen ist. Aber irgendwie auch wunderschön und beeindruckend. Die Natur hat uns wieder mal gezeigt, wer hier der Chef ist und so soll’s auch sein. Wir sind nur Gäste auf diesem faszinierenden Planeten und darum ist es auch völlig okay, wenn wir uns manchmal unterordnen müssen. Genau das sollte uns viel öfter bewusst sein. Der Mensch hat sich die Macht genommen, wirklich mächtig ist aber nur die Erde selbst!

In grenzenloser Euphorie über das magische Winterwonderland hüpfte ich also einen Tag später in meine „Polar-Ausrüstung“ und stapfte durch den Schnee, korrigiere, durch den TIEFschnee. Stellenweise sank ich mehr als knietief ein und hatte ordentlich zu kämpfen, voran zu kommen. Aber glaub mir, es hat so Spaß gemacht! Und schöner kann eine Winterlandschaft wirklich nicht aussehen. Der absolute Wahnsinn!


Hoch hinauf!

In Zeiten mit solchen Schneemassen gibt es bei Ausflügen im Freien noch etwas zu beachten. Die Bäume können die Last oftmals nicht aushalten und so brechen teilweise große Äste ab und stürzen in die Tiefe. Daher sollte man dichte Waldgebiete nach starkem Schneefall meiden und immer die Augen offen halten. Außerdem ist es sehr wichtig, dass du beim Spazieren auf knackende oder grollende Geräusche achtest. Das könnte auf brechende Äste oder Dachlawinen hindeuten. Mein Rat an dich: Bei Winterwanderungen immer achtsam sein!

Und weil mir der Schnee so gut gefällt, musste ich natürlich nochmal los. Und diesmal ging’s hoch hinauf! Die Schwäbische Alb liegt auf bis zu 1.015 Metern und ich habe es immerhin bis knapp über 900 Meter geschafft. Zwei Stunden lang wanderte ich durch tiefen Schnee und legte insgesamt 400 Höhenmeter zurück. Ohne einen schmalen Trampelpfad, den ein paar Vorgänger hinterlassen haben, hätte ich die Strecken aber niemals geschafft. Ein paar Meter habe ich’s in unberührtem Schnee probiert, so steil bergauf, keine Chance. So bin ich also der Spur im Schnee gefolgt und plötzlich umgab mich eine ganz und gar eisige Kälte, ein spürbarer Wind und die Sicht war total vernebelt. Ich stand in den Wolken! Wie krass!

Info: Die Schwäbische Alb hat auf einer Fläche von über 8.000 Quadratkilometern vor allem für Naturliebhaber richtig viel zu bieten. In einem „normalen“ Winter gibt es ein umfangreiches Angebot an Wintersportmöglichkeiten. Es gibt über 40 Skipisten mit Skilift, 84 Langlauf-Routen, traumhaft schöne Winterwanderwege und sogar drei Skisprungschanzen. Und da soll noch einer sagen, ohne Skiurlaub gibt es keinen richtigen Winter. Wenn der Wettergott ein bisschen mitspielt, kannst du auf der Schwäbischen Alb einen beispielhaften Winter erleben mit allem, was dazu gehört.


Dankbarkeit

Mal schauen, ob der Winter nochmal ein bisschen Gas gibt. Nach ein paar milderen Tagen sitze ich gerade an einem kuscheligen Abend mit dem Laptop auf dem Sofa und im Schein der Straßenlaterne rieselt mal wieder leise der Schnee. Eine dünne, weiße Schicht bedeckt die Straße vor dem Haus. Keine Reifenspuren und keine Fußabdrücke. Wäre doch jeder Winter so wie dieser… Eine grenzenlos schöne Natur, so viel Ruhe, so viel Potenzial und so viel Zeit, sich bewusst zu werden, worauf es wirklich ankommt. Natürlich ist das Fernweh groß und die Sehnsucht nach dem, was früher selbstverständlich war. Aber wonach suchen wir auf Reisen? Bei mir ist es zumindest fast immer die Natur. Und wenn ich ganz ehrlich bin, dann habe ich genau diese wunderschöne Natur auch hier in meiner Heimat.

Mit ganz viel Hoffnung blicke ich auf die Zukunft und auf ein Leben, in dem das Reisen wieder möglich ist. Aber was ich gelernt habe und für immer verinnerlichen will: Es gibt Wichtigeres und ich bin gesegnet mit einer wunderschönen Heimat, mit Gesundheit und Liebe.


Für noch mehr winterliche Eindrücke habe ich hier noch ein schönes Video von der Schwäbischen Alb gefunden:


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4 Kommentare

  1. Ein toller Beitrag, der wirklich Mut macht – für alle, die mit dem Reisevirus infiziert sind, war 2020 wirklich hart.
    Zum Glück hat uns der Winter auf der Alb wirklich verwöhnt. Schade nur, dass es so schnell wieder tauen musste. Bei uns hat es nur noch kläglich Reste von dreckigen Schneehäufen und es regnet schon wieder….
    Deshalb ist es umso schöner, die tollen Bilder zu sehen und auf Besserung zu hoffen.

    1. Hallo Sonja!
      Ja, bei uns ist leider auch nichts mehr vom Schnee übrig. Aber vielleicht haben wir im Februar nochmal Glück, und bekommen ein Winter-ComeBack.
      Ansonsten blicke ich ebenfalls weiterhin optimistisch in die Zukunft und freue mich auf die nächste Reise (wann auch immer das so weit sein mag).
      Liebe Grüße!
      Marielle 🙂

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