Mit diesem Roadtrip Guide möchte ich alle wichtigen Erkenntnisse und Tipps weitergeben, die ich auf meiner Schottland Rundreise sammeln konnte. Unterwegs war ich Anfang September im Osten, Nordosten und Westen Schottlands – mit Start und Ziel in Edinburgh. Die Route führt an der Ostküste entlang über Aberdeen bis nach Inverness, dann weiter am Loch Ness entlang nach Glenfinnan und über die A82 zurück in Richtung Süden, vorbei an Crianlarich, Stirling Castle und bis zum Ausgangspunkt. Dabei habe ich etwa 1.000 Kilometer zurückgelegt, aufgeteilt auf zwei Wochen, mit Stationen in kleinen Küstenorten, Naturreservaten, ruhigen Hochlandabschnitten und ein paar bekannten Sehenswürdigkeiten.

Der Beitrag richtet sich an alle, die gerne eine ähnliche Strecke fahren möchten – mit Infos zu Streckenabschnitten, Verkehrsregeln, Unterkünften, Highlights unterwegs und dem, was sich abseits der Hauptstraßen lohnt. Klingt das spannend? Dann wünsche ich dir ganz viel Spaß beim Schmökern!


1. Wann ist die beste Reisezeit für Schottland?

Schottland ist nicht unbedingt ein Ganzjahresziel – zumindest was Roadtrips betrifft. Je nach Monat ändern sich Wetter, Lichtverhältnisse, Touri-Aufkommen und die lästigen Midges.

Wenn du an der Ostküste startest, über die Highlands fährst und entlang des Loch Ness zurückkehrst, solltest du Tageslicht, Wetterstabilität und vielleicht auch die Insektenlage im Blick haben. Die Monate Mai bis September sind grundsätzlich am besten geeignet, wobei sich die Rahmenbedingungen je nach Route und Reiseart spürbar unterscheiden. Auch April und Oktober können tolle Roadtrip-Monate sein. Wenn du mit Frost oder Schneefall keine Probleme hast, dann kannst du auch früher oder später im Jahr aufbrechen.

Frühling (April–Juni): lange Tage, wenig Insekten

Im Frühling ist das Wetter oft stabiler, als viele erwarten – besonders entlang der Ostküste zwischen Edinburgh, Dundee und Aberdeen. Die Natur treibt aus, die Luft ist klar und die Midges halten sich noch zurück. Tageslicht ist bereits ab April großzügig vorhanden, im Mai wird es fast so richtig frühlingshaft. Viele Straßen und Unterkünfte sind noch leer – ideal für alle, die Ruhe suchen.

Sommer (Juli–August): volle Parkplätze, volle Unterkünfte?

Im Hochsommer sind die Tage am längsten, und alle Orte sind problemlos zu erreichen – aber es ist auch die Hauptreisezeit. Das betrifft vor allem Orte wie Loch Ness, Glenfinnan und Edinburgh, die dann auch mit Reisebussen angesteuert werden. Die Midges sind ab Mitte Juli aktiv, vor allem in windstillen Gebieten. Wer im Sommer reist, sollte früh buchen – und ruhig mal früh morgens losfahren.

Herbst (September–Oktober): goldene Farben, weniger Menschen

Ab September wird es spürbar ruhiger, besonders an der Ostküste. Die Wälder im zentralen Hochland färben sich, das Licht ist gedämpfter, und manchmal trübt Nebel die Sicht – was aber auch so richtig gemütlich sein kann. Zwar sinken die Temperaturen, aber die Straßen bleiben gut befahrbar. Wer mit Regen und kurzen Tagen umgehen kann, wird mit einer intensiveren, oft melancholisch-schönen Stimmung belohnt.

Wetter realistisch einschätzen (und richtig packen)

Unabhängig vom Monat gilt: In Schottland ändert sich das Wetter schnell – besonders im Hochland. Eine Stunde Sonne kann nahtlos in Nebel oder Starkregen übergehen. Gerade an der Küste, zum  Beispiel in Fowlsheugh oder St. Cyrus weht oft kräftiger Wind. Deshalb helfen Zwiebellook, regenfeste Kleidung und wasserdichtes Schuhwerk in der Grundausstattung – egal, wann man unterwegs ist.

Was sind eigentlich Midges?

Midges sind kleine, blutsaugende Insekten aus der Familie Bartmücken, die in Schottland besonders häufig als Schärme in Moor- und Waldgebieten vorkommen. Die Weibchen stechen bevorzugt in windstillen, feuchten Gebieten. Besonders aktiv sind sie bei mildem Wetter in den Sommermonaten, vor allem in den Highlands. Als bestes Abwehrmittel wird Eukalyptusöl empfohlen.

Der ultimative Wetter- und Midges-Kalender
MonatTageslicht (Ø)WetterlageMidgesReisetipps
April13–15 Stdkühl, oft trockenkeineFrüh starten, gute Sicht, leerere Spots
Mai15–17 Stdmild, stabilkaumIdeal für Küste & Loch Ness
Juni17–18 Stdwechselhaft, mildBeginn in feuchten RegionenAbends Wind oder Mückennetz nötig
Juli16–17 Stdwarm, oft schwülhoch (vor allem im Westen)Glenfinnan & Loch Laggan: Mückenschutz nötig
August14–16 Stdwarm, unbeständighochFrühes Buchen ist wichtig
September12–14 Stdkühler, herbstlichrückläufigWälder färben sich, weniger Tourist*innen
Oktober10–12 StdwechselhaftkeineStirling & Ostküste besonders stimmungsvoll

2. Route & Reisedauer: Was ist machbar?

Die Strecke von Edinburgh an die Ostküste, hoch nach Inverness und dann über das Hochland zurück, deckt viele Gegensätze ab – Küstenorte, Moorlandschaft, Berge, Seen. Ich finde diese Route ideal für rund 14 Tage.

Ein Roadtrip durch Schottland ist Freiheit pur – aber wer die falschen Strecken plant oder zu viel sehen möchte, sitzt am Ende nur im Auto. Die Route, die ich gewählt habe, ist eine realistische Rundreise mit viel Abwechslung. Die Strecke funktioniert sowohl mit Mietwagen als auch mit dem Camper – Hauptsache, du nimmst dir Zeit für Zwischenstopps.

Übersicht: ca. 1.000 km Rundreise

  • Start: Edinburgh (1 Nacht)
  • Ostküste: Tentsmuir, St. Cyrus, Loch of Strathbeg (4 Nächte)
  • Inverness & Umgebung: Troup Head, Chanonry Point, Loch Ness (5 Nächte)
  • Westküste & Highlands: Glenfinnan, Loch Lomond & The Trossachs Nationalpark (3 Nächte)
  • Ziel: Edinburgh (1 Nacht)

Abkürzen oder verlängern: Was lohnt sich?

Wenn du etwas weniger Zeit zur Verfügung hast, kannst du zum Beispiel den Nordosten auslassen und von Aberdeen direkt nach Inverness fahren. Wenn du deinen Roadtrip verlängern willst, gibt es ganz wundervolle Möglichkeiten:

  • Nördlich von Inverness startet die Küstenstraße in den echt hohen Norden von Schottland. Für die North Coast 500 solltest du jedoch mindestens 7 weitere Reisetage einplanen.
  • Du könntest vom Loch Ness westlich die Isle of Skye mit in die Reiseroute aufnehmen oder südlich von Glenfinnan die Isle of Mull.
  • Auch ein Abstecher zum Cairngorms National Park südlich von Inverness lässt sich gut integrieren, wenn du Lust hast.

3. Anreise & Fortbewegung: Auto oder Camper?

Viele Reisende wählen für ihre Rundreise einen Mietwagen oder Camper. Möglich ist fast alles, aber womit fühlst du dich wohler?

Auf meiner Reiseroute ab Edinburgh bist du mit Mietwagen oder Camper gut aufgehoben. Entscheidend ist, wie du am liebsten unterwegs bist – mit einem kleinen Flitzer und nachts in festen Unterkünften oder flexibel mit Schlafplatz an Bord. Die Straßen sind grundsätzlich gut befahrbar, aber nicht immer breit. Und übrigens: In Schottland musst du dich auf den Linksverkehr einstellen.

Anreise mit Flugzeug nach Edinburgh, Roadtrip mit Mietwagen

Wenn du in Edinburgh startest, kannst du entweder direkt mit deinem eigenen Fahrzeug (zum Beispiel via Fähre aus Amsterdam oder Rotterdam) los düsen oder du reist mit dem Flugzeug an und mietest ein Fahrzeug. Der Edinburgh Airport ist gut angebunden und viele große Vermieter (Avis, Enterprise, Europcar, Alamo, Hertz, Sixt, etc.) haben Stationen direkt im Terminalbereich. Die Fahrzeugübernahme dauert nicht lange und wenn du zu zweit reist und Hotels buchst, bist du mit einem normalen Kompaktwagen oder Kombi gut aufgestellt. Allrad ist für meine Reiseroute nicht nötig, aber ein Automatik-Fahrzeug kann dir den Linksverkehr deutlich angenehmer gestalten!

Wenn du einen Mietwagen am Flughafen in Edinburg entgegen nehmen möchtest, findest du hier eine Übersicht über die aktuellen Preise*. Du kannst deine Reisedaten eingeben und direkt buchen. Mit der Mietwagenbuchung über booking.com habe ich durchweg positive Erfahrungen gemacht. Im Mietwagen-Vergleich werden verschiedene Anbieter mit transparenten Konditionen angezeigt. Außerdem wird häufig die kostenfreie Stornierung angeboten – super praktisch! Ein großer Vorteil ist, dass die Kundenbewertungen und Filterfunktionen dabei helfen, faire Anbieter und Preise schnell herauszufinden. Und zum Schluss ist die Buchung* nahtlos in die Reiseplanung über die Plattform integrierbar.


Camper-Rundreise: Vor- und Nachteile

Ein Campervan bietet dir die volle Flexibilität – vor allem, wenn du ganz spontan unterwegs sein oder abgelegen übernachten möchtest. Anbieter wie Indie Campers, Four Seasons Campers, Spaceships Campervans oder Easicampers Motorhome Hire haben Stationen in der nahen Umgebung von Edinburgh. Die Fahrzeuge reichen von einfachen Minivans mit Matratze bis zu vollausgestatteten Campern mit Dusche, Toilette, Heizung und Küche.

Vorteile: Du musst dir keine Gedanken um die Unterkünfte machen und verbringst die maximale Zeit in der Natur. Es gibt in Schottland die Möglichkeit, mit voll ausgestattetem Camper gegen eine kleine Spende auf ausgeschilderten Parkplätzen direkt am Naturreservat zu übernachten. Das waren meine persönlichen OverNight-Highlights!

Nachteile: Du solltest den Van-Lifestyle natürlich mögen und hast einen höherer Spritverbrauch. Die Single Track Roads sind mit größeren Campern okay, solange kein Fahrzeug entgegen kommt. 😉 Manche Besucherparkplätze haben eine Höhenbegrenzung, sodass du mit dem Camper nicht halten kannst.

Fahrpraxis Linksverkehr?

Links fahren funktioniert viel besser, als du dir vor deiner Reise vielleicht vorstellst. Nach kurzer Zeit hast du dich dran gewöhnt. Die größte Umstellung betrifft Kreisverkehre. Außerdem fühlt sich das Rechts-Abbiegen nach der Verkehrsinsel und das Links-Abbiegen vor der Verkehrsinsel ein paar Tage lang komisch an. Da bei Mietfahrzeugen alles spiegelverkehrt verbaut ist, klappt der Rest eigentlich intuitiv.

Tipp: Fahre die ersten 50 km bewusst und konzentriert, dann sollten die folgenden Reisetage kein Problem sein. Falls du mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs bist, klebe dir einen Post-it mit der Aufschrift „Links“ aufs Lenkrad – als kleine Erinnerungsstütze. 🙂


4. Straßen, Verkehrsregeln & Fahrverhalten

Schottlands Straßen sind oft schmal. Wer die Verkehrsregeln kennt, kommt sicher und stressfrei ans Ziel. Wichtig ist, realistische Fahrzeiten einzuplanen, denn 100 Kilometer auf der Karte bedeuten nicht automatisch 90 Minuten Fahrtzeit.

Single Track Roads & Passing Places

Vor allem in ländlichen Regionen – zum Beispiel rund um Glenfinnan oder Tentsmuir – gibt es viele einspurige Straßen mit Ausweichbuchten. Diese Passing Places sind meist in Sichtweite angelegt und unbedingt zu nutzen, wenn Gegenverkehr kommt. Grundregel: Wer näher an der Ausweichstelle ist, hält. Rückwärtsfahren gehört leider auch manchmal dazu, wenn beide Fahrzeuge schon am Passing Place vorbei sind. Je größer das Fahrzeug, desto schwieriger wird’s, darum lasse ich Lkws oder Traktoren selbstverständlich den Vortritt.

Tempolimits, Kreisverkehre, Tanken

  • Tempolimits: 30 mph (48 km/h) innerorts, 60 mph (96 km/h) außerorts, 70 mph (112 km/h) auf Dual Carriageways.
  • Viele Straßen haben keine Mittelmarkierung – dann gilt Vorsicht, auch wenn 60 mph erlaubt wären.
  • Kreisverkehre: Im Uhrzeigersinn, Vorfahrt von rechts. In Städten wie Stirling oder Aberdeen gibt es auch mehrspurige Roundabouts – vorher blinken.
  • Tanken: Tankstellen sind in Städten und größeren Orten problemlos zu finden, zum Beispiel in Inverness, Edinburgh oder Aberdeen. In abgelegeneren Gebieten sollte man darauf achten, rechtzeitig nachzufüllen.

Ich nutze auf Roadtrips gerne Offline-Karten, falls die mobile Netzabdeckung unterwegs mal nicht so zuverlässig ist. Dafür lade ich bei Google Maps einen Kartenausschnitt, also Schottland, offline herunter. Für Wanderungen finde ich die App von Komoot super, vor allem, weil man diese bei Bedarf ebenfalls offline nutzen kann. Um Camper-Spots zu finden, nutze ich die App Park4Night. Dabei ist mir wichtig, die Bewertungen der einzelnen Stellplätze zu lesen, um sicher zu gehen, dass das Übernachten dort auch wirklich erlaubt ist. Meine liebsten Camper-Spots in Schottland stelle ich dir aber weiter unten im Kapitel „Mit dem Camper in Schottland“ noch genauer vor.

Parken & Zufahrten bei Naturspots

Viele Naturschutzgebiete oder Viewpoints entlang deiner Route – etwa St. Cyrus, RSPB Fowlsheugh oder Garbh Eilean Hide – haben kleine, manchmal auch Parkplätze. Diese können im Sommer schnell voll sein. Teilweise sind Zufahrten unbefestigt oder nur für kleine Fahrzeuge geeignet. Im Zweifelsfall lieber etwas weiter weg parken und ein paar Minuten laufen. Wichtig: Keine Einfahrten, Tore oder Zufahrtsstraßen zu Wohnhäusern blockieren – damit macht man sich als Tourist*in nur unbeliebt.


5. Unterkünfte in Schottland

Schottland hat viele Unterkünfte, die mit Herz und Persönlichkeit punkten. Entlang der Strecke von Edinburgh über Aberdeen bis in die Highlands findet man klassische Bed & Breakfasts, einfache Hostels, kleine Landhotels und manchmal sogar alte Herrenhäuser – oft günstiger und heimeliger als internationale Hotelketten. Wichtig ist rechtzeitig zu buchen, vor allem in der Hochsaison oder in Orten mit wenig Auswahl.

B&Bs mit Herz: Tipps für deinen Roadtrip

Bed & Breakfasts sind in Schottland weit verbreitet. Gastgeber*innen bieten meist ein paar Zimmer mit Frühstück, Privatzimmer mit Bad (teilweise „shared“) und gute Ortskenntnisse. Ein paar Empfehlungen habe ich hier für dich zusammengestellt:

Eildon Guest House*:

Zentral, aber ruhig gelegen bietet dieses 4‑Sterne‑B&B eine gepflegte Unterkunft in einer Nebenstraße nahe der Innenstadt von Inverness. Die Zimmer verfügen jeweils über ein eigenes Bad mit Dusche, Flachbild-TV, kleinen Kühlschrank sowie Tee- und Kaffeezubehör. WLAN und ein kostenloser Parkplatz am Haus sind inklusive. Das Frühstück wird im hauseigenen Speiseraum serviert und umfasst eine warme Auswahl.

📍 Standort: 29 Old Edinburgh Rd, Inverness IV2 3HJ


Stage House Bed & Breakfast*:

Das Stage House liegt in einem historischen Gebäude von 1658, nur wenige Gehminuten vom Glenfinnan Viadukt, dem Visitor Centre und dem Bahnhof entfernt. Die Zimmer verfügen über ein eigenes Bad, teils mit Bergblick. Das Frühstück wird am Fenster mit Blick auf einen kleinen Fluss serviert. Eine Lounge mit Selbstbedienungsbar und ein Spielzimmer mit Billardtisch gehören ebenfalls zur Ausstattung.

📍 Standort: A830, Glenfinnan PH37 4LT


Unterkunfts-Tipp in Edinburgh

Nördlich der Innenstadt von Edinburgh – im Viertel Stockbridge gelegen – hat mich das New Town Guest House* mit seinem unglaublich authentischen Feeling total überzeugt. Ich würde jederzeit wiederkommen, um in einem der gemütlichen Zimmer zu übernachten.

Diese 3‑Sterne-Pension aus dem Jahr 1840 bietet eine Gemeinschaftslounge, Nichtraucherzimmer und kostenloses WLAN. Alle Zimmer verfügen über ein eigenes Bad, Flachbild-TV, Schreibtisch, Kleiderschrank, Bettwäsche, Handtücher und einen Wasserkocher.

📍 Standort: 22 St Bernard’s Cres, Edinburgh EH4 1NS


Hostels mit Gemeinschaftsküche

Für alle, die lieber selbst kochen, Reisebudget sparen und vor Ort gerne Kontakte knüpfen, eignen sich Hostels mit gemeinsam genutzten Einrichtungen sehr gut. Die Organisation „Hostelling Scotland“ (1931 gegründet als Scottish Youth Hostel Association) betreibt über 50 Hostels. Besonders gut bewertet sind zum Beispiel das Cairngorm Lodge Youth Hostel* (geöffnet von März bis Oktober) im Cairngorms National Park, das Glen Nevis Youth Hostel* (ganzjährig geöffnet) in Fort William oder das Rowardennan Lodge Youth Hostel* (geöffnet von März bis Oktober) am Loch Lomond.

Auch unabhängig geführte Hostels wie zum Beispiel das Morag’s Lodge* in Fort Augustus im Süden von Loch Ness oder das Bazpackers* in Inverness liegen auf der Roadtrip-Route durch Schottland und sind durchaus lohnenswert.

Morag’s Lodge* in Fort Augustus
Bazpackers* in Inverness

Spontan oder vorher reservieren?
  • Nebensaison (April/Mai, September/Oktober): Spontan oft möglich
  • Hauptsaison (Juni-August): Vorab buchen – besonders an touristischen Knotenpunkten wie Loch Ness oder Glenfinnan
  • Ländliche Regionen: Nicht unbedingt auf „wird sich schon was finden“ verlassen – manche Orte haben nur 1–2 Unterkünfte

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6. Mit dem Camper in Schottland

Bei Camperreisen ist es mir wichtig, eine unvergessliche, naturnahe Zeit zu erleben und dabei trotzdem niemanden zu stören – weden Einheimische noch die Tierwelt. Ich informiere dich deshalb sowohl im Vorfeld auch unterwegs akribisch genau über die Campingregeln des jeweiligen Reiseziels und suche mir dann entsprechende Camper-Spots aus. Da ich es am schönsten finde, mitten in der Natur zu übernachten und nur gelegentlich einen Campingplatz aufzusuchen (für eine komfortable Dusche oder um Wäsche zu waschen), ist genaue Recherche nötig. In Schottland bin ich auf ein tolles System aufmerksam geworden, das genau meiner Camping-Vorliebe entspricht:

Es gibt verschiedene Naturreservate, die es erlauben, mit dem Wohnmobil und Camper (bis 6 m Länge und eigener Toilette an Bord) auf dem Parkplatz zu übernachten. Um eine Spende von 10 £ pro Fahrzeug für die Instandhaltung des Reservats wird gebeten. Den Betrag kann man online unter My Park Scotland bezahlen, indem man den QR-Code auf dem Hinweisschild scannt. Es gibt keinen Stromanschluss und kein Frischwasser. Bitte keinen Müll hinterlassen!

Es gibt aber auch andere Stellplätze, die man gegen eine kleine Gebühr nutzen kann, ebenso wie hübsche Campingplätze. Eine kleine Auswahl stelle ich dir jetzt vor.


Meine liebsten Camper-Spots entlang der Roadtrip-Route

Camper-Stellplatz am Loch Leven

Nördlich des Sees Loch Leven gibt es einen Parkplatz, der einen direkten Zugang zum Burleigh Sands und wunderschönen Spazierwegen bietet. Auf diesem Parkplatz ist es gegen eine Gebühr von 10 £ (per QR-Code bezahlbar) erlaubt, für maximal eine Nacht mit dem Campervan stehen zu bleiben. Trotz der naheliegenden Straße war die Nacht dank der vielen Bäume sehr ruhig.

📍Parkplatz am Burleigh Sands, GPS: 56.221166, -3.398522


Übernachten am St. Cyrus National Nature Reserve

Am Besucherzentrum des St. Cyrus National Nature Reserve darfst du für eine Spende von 10 £ pro Fahrzeug für eine Nacht stehen bleiben (bis 6 m Länge + mit eigener Toilette). Per My Park Scotland bezahlen, indem man den QR-Code auf dem Hinweisschild scannt. Wähle unbedingt den südlichen Weg (auf N Esk Park abbiegen) zum Naturreservat. Der nördliche Weg ist extrem kurvig, schmal und mit dicken Zweigen bewachsen, die den Lack zerkratzen könnten.

📍Parkplatz am Besucherzentrum, GPS: 56.761849, -2.425066


Camping-Spot am Forvie National Nature Reserve

Am Besucherzentrum des Forvie National Nature Reserve darfst du für eine Spende von 10 £ pro Fahrzeug (bis 6 m Länge + mit eigener Toilette) übernachten. Per My Park Scotland bezahlen, indem man den QR-Code auf dem Hinweisschild scannt. Man darf maximal eine Nacht zwischen 18:00 und 10:00 Uhr bleiben.

📍Parkplatz am Forvie Centre, GPS: 57.351145, -1.944700


Stellplätze am Rosehearty Boat Club

Zwischen Fraserburgh und Banff musste ich wegen dichtem Nebel und nahezu keiner Sicht den nächstmöglichen Camper-Spot ansteuern, der sich mir bot. Was für ein Glück, dass ich im niedlichen Ort Rosehearty direkt am Strand landete. Es gibt knapp 25 Stellplätze, die jeweils 10 £ ohne Strom und 15 £ mit Strom kosten. Bezahlt wird im Boat Club House.

📍Rosehearty Community Boat Club, Shore St, Rosehearty, Fraserburgh AB43 7JQ


Campingplatz am Loch Ness

An der ruhigeren Ostseite von Loch Ness liegt der Campingplatz „Loch Ness Shores Camping and Caravanning Club“ Site mit direktem Zugang zum Kiesstrand, sehr weitläufig angelegten Stellplätzen und einem kleinen Laden mit den wichtigsten Lebensmitteln und frischem Kuchen. Falls du ohne Camper anreist, kannst du auch ein kleines Holzhäuschen mieten oder natürlich zelten.

📍Monument Park Lower, Foyers, Inverness IV2 6YH


Linwater Caravan Park

Der Campingplatz liegt nur 15 min vom Flughafen Edinburgh entfernt und eignet sich daher bestens für die letzte Nacht des Roadtrips. Hier konnte ich den gemieteten Camper ganz bequem reinigen und alles für den Heimflug vorbereiten. Sehr gut gefallen haben mir außerdem die Spaziermöglichkeiten am River Almond.

📍Linwater Caravan Park, Clifton Rd, Newbridge EH53 0HT


7. Landschaft & Natur unterwegs erleben

Die schönsten Naturreservate, Strände, Seen, Vogelbeobachtungs-Spots und Sehenswürdigkeiten, die ich entlang meines Roadtrips erkundet habe, findest du in meinem umfangreichen Blogbeitrag Schottland – Ausflugstipps und Abenteuer in der Natur.

  • Loch Leven
  • Tentsmuir National Nature Reserve
  • St. Cyrus National Nature Reserve
  • Seevogelkolonie im RSPB Scotland Fowlsheugh
  • Forvie National Nature Reserve
  • Die Ponys vom RSPB Loch of Strathbeg
  • Basstölpel am RSPB Troup Head Nature Reserve
  • Burgruine Spynie Palace
  • Delphine und Kegelrobben am Chanonry Point
  • Loch Ness – Wo ist Nessie?
  • Schottland als Drehort: Glenfinnan
  • Besuch am Garbh Eilean Wildlife Hide

8. Ein Rückblick

Ich hoffe, du findest in diesem Roadtrip Guide wertvolle Informationen für deine Reise nach Schottland. Auf meiner gut planbaren Route durch den Osten, Nordosten und Westen Schottlands findest du ausgewählte Stopps, realistische Entfernungen, ohne dass du zu viel Zeit auf der Straße verbringst, und konkrete Tipps für Unterkünfte, Camper-Spots, Reisezeit und Naturziele. Auf dieser Rundreise bekommst du einen vielseitigen Einblick in Küstenregionen, Highlands und zentrale Landesteile. Für meine nächste Reise nach Schottland plane ich unbedingt die North Coast 500 mit ein – eine deutlich abgelegenere, rauere Route im ganz hohen Norden, die landschaftlich noch einmal ganz andere Maßstäbe setzt. Sie gilt als anspruchsvoller, aber auch intensiver.

Und damit sage ich vielen Dank fürs Lesen und gute Reise!


Warst du auch schon mal Schottland und hast weitere schöne Ausflugstipps? Dann schreib mir doch gerne in den Kommentaren!

Offenlegung: Wir haben die komplette Reise selbst bezahlt.

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